Chrysanthemen

Chrysanthemen

Einst Lieblingsblume des japanischen Kaisers, hat die Chrysantheme die ganze Welt erobert. Diese liegt der Blume mit den poetischen Namen noch heute zu Füssen.
Eine Goldblume erobert die Welt
Mit dem Nahen des Herbstes tauchen sie wieder auf: Die üppigen Chrysanthemen mit ihrer unglaublichen Farbenvielfalt. Sie stammen aus Asien, wo sie schon vor langer Zeit für Furore sorgten.

So z. B. in China, wo die ursprünglich nur in Gelb vorkommenden Korbblütler bereits im 15. Jh. v.Chr. gezüchtet wurden und zur Lieblingsblume der Mandarine aufstiegen. Von da aus gelangten sie nach Japan, wo sie den Kaiser für sich einnahmen und Besitz und Zucht jahrhundertelang ihm vorbehalten blieb.
Im 16. Jh. erreichte die Chrysanthemen-Zucht in Japan ihren Höhepunkt; und bis vor dem Ersten Weltkrieg blühten im kaiserlichen Garten alle jemals bekannt gewordenen Sorten. 1789 brachte der französische Seemann Pierre Blancard die ersten drei Arten nach Europa, von denen nur eine rot blühende überlebte.

Zum Glück gelang es dem schottischen Gärtner Robert Fortune 1843, gleich eine Reihe von Sorten von China nach England zu transportieren. Von da aus eroberte die Chrysantheme zunächst Amerika, dann das übrige Europa. Der Name «Chrysantheme» setzt sich übrigens aus den griechischen Wörtern «chrysos» für Gold und «anthemon» für Blume zusammen und bedeutet «Goldblume».
Von Farben, Blüten und Namen …
Chrysanthemen sind wie der Indian Summer: Farbenprächtig und schön. Von Weiss über Gelb, Grün, Orange und Kupfer bis Rot, Rosa, Pink und Bodeaux ist alles dabei und sorgt selbst an nebligen Tagen für gute Laune. Aber auch die Blüten sind unterschiedlich. Denn es gibt große, ganz kleine, einfache, halbgefüllte und gefüllte Blumen, ganz zu schweigen von pomponblütigen, spinnenförmigen und anemonenblütigen Sorten.
Spannend sind auch die Namen. Denn die einen lassen Rückschlüsse auf die Blütenfarbe zu wie z. B. «Goldmarie» (goldgelb), «Kleiner Bernstein» (aprikot) oder «White Bouquet» (weiss).

Aber es gibt auch Bezeichnungen, die so romantisch klingen, dass allein schon der Name bewirkt, dass man sich die dahinter steckende Blume näher anschauen möchte. So z. B. die silber-rosafarbene «Nebelrose», die mit ihrer wunderschön geformten großen Blüte Anmut und Eleganz vermittelt oder die «Lachsrote Wolke», deren gedämpft rote Blumen bis in den November hinein blühen.
Fazit: Schauen Sie sich im Fachhandel um. Und holen Sie sich dann jene Farbtupfer nach Hause, die für Sie diese wunderbar bunte Jahreszeit symbolisieren. Denn wie sagte es doch der tschechische Schriftsteller Pavel Kosorin so treffend: «Der Herbst ist jene Jahreszeit, in der die Natur die Seite umblättert.»
Zum (Fr-)Essen schön: Speise-Chrysanthemen
Dass Chrysanthemen für langes Leben stehen, kommt nicht von ungefähr. Denn schon früh entdeckten Chinesen ihren medizinischen Nutzen. Bis heute werden aus getrockneten oder geräucherten Hangbai-Chrysanthemenblüten Tees zubereitet, die antimikrobielle, gefässerweiternde und entzündungshemmende Wirkung haben sollen. Außerdem enthalten sie viel Vitamin-C, das zur Bekämpfung von Erkältungen ideal ist.
In China, Korea und Japan werden Chrysanthemen-Blätter sogar als Salat verspeist, während die Blüten in Korea für Sandwiches und im Kuchen verwendet werden. Aber Achtung: Obwohl viele Chrysanthemen-Arten essbar sind und sich zur Deko auf Tellern eignen, ist das bei Tanacetum-Arten nicht der Fall. Deshalb sind im Handel spezielle Speise-oder Salat-Chrysanthemen (Chrysanthemum coronarium) erhältlich, die man fast überall anbauen kann.
Jung geerntet, eignen sich die Blätter für den Einsatz in Salatmischungen. Später kann man sie wie Spinat zubereiten. Blütenknospen und -köpfe kann man blanchieren, im Teig frittieren oder einfach zur Dekoration verwenden. Wem der spezielle Geschmack nicht zusagt, kann die hübsche Pflanze aber auch einfach zur Zierde anbauen.

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