Frauentag - steht heute für mehr als «Brot und Rosen»

Frauentag - steht heute für mehr als «Brot und Rosen»

Wieso forderten US-Arbeiterinnen «Brot und Rosen»? Und warum gründete man den Internationalen Frauentag? Hier erfahren Sie zudem, was es mit dem Mädchentag auf sich hat.
US-amerikanische Frauen forderten «Brot und Rosen»
Das Lied «Bread and Roses» entstand bei Streiks von Textilarbeiterinnen gegen Hungerlöhne. Als 1911 in einer Textilfabrik ein Brand ausbrach, starben 146 Menschen, darunter 123 vorwiegend minderjährige Mädchen. Die Anzahl der Opfer war hoch, weil die Ausgänge während der Arbeitszeiten abgeschlossen waren und die Fabrik so zur Todesfalle wurde. Bei der Gedenkveranstaltung sagte eine Gewerkschafterin, dass Arbeiterinnen nicht nur Brot, sondern auch Rosen brauchen. Damit meinte sie, dass Frauen nicht nur einen gerechten Lohn benötigen (Brot), sondern auch menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Achtung und Anerkennung (Rosen). 1912 wurde «Bread and Roses» ein Gedicht, dann eine Streik-Parole und sogar ein Lied. Letzteres ist mittlerweile untrennbar mit dem Weltfrauentag verbunden.
Europäerinnen gründen den Internationalen Frauentag
Der am 8. März stattfindende Internationale Frauentag wurde 1910 auf der 2. Internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen von Clara Zetkin vorgeschlagen und 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz erstmals gefeiert. Damit wollte man den Forderungen der Frauen in der Öffentlichkeit mehr Nachdruck verleihen. 1977 wurde er von den Vereinten Nationen zum «Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden» erklärt. Seither machen an diesem Tag Frauen in der ganzen Welt auf ihre Rechte aufmerksam. Das Motto der Vereinten Nationen für 2022 lautete «Geschlechtergleichstellung heute für ein nachhaltiges Morgen», für 2023 hingegen lautet es «Jede*r für Gleichberechtigung».
Kennen Sie den Internationalen Mädchentag?
Der Internationale Mädchentag (auch Welt-Mädchentag) ist ein von der UNO initiierter Aktionstag, der seit 2003 jährlich am 11. Oktober stattfindet. Er soll auf die weltweit vorhandene Benachteiligung von Mädchen hinweisen. Forderungen sind unter anderem, die gezielte Förderung von Mädchen und jungen Frauen durch Bildung, die Bekämpfung der Zwangsehe, die Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen, die konsequente Umsetzung von Anti-Diskriminierungsgesetzen und keine Toleranz für Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen. Um auf diesen Tag aufmerksam zu machen, werden am Abend des 11. Oktobers immer wieder weltweit bekannte Gebäude und Objekte in Pink beleuchtet. Unter anderem waren schon die Pyramiden von Gizeh dabei, die Niagarafälle oder das London Eye. Pink? Ja. Denn laut der Kinderrechtsorganisation Plan hat das kräftige Pink der Kampagne eine starke Signalkraft und soll «Lebensfreude und Mut zur Offensive» vermitteln.

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